Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit

Landesarbeitsgemeinschaft Bayern e. V.

Best Practice: Kempten

„Miniladen im Oberösch eG“

Genossenschaftlicher Miniladen im Stadtteil Kempten-Sankt Mang

Projekteinreicher: BSG-Allgäu, Bau- und Siedlungsgenossenschaft eG, Kempten-Sankt Mang; Miniladen Im Oberösch eG

In der Nähe des Markplatzes Im Oberösch befinden sich neben einer Vielzahl an Wohnanlagen zwei Seniorenwohnanlagen des Wohnungs – unternehmens BSG-Allgäu, Bau- und Siedlungsgenossenschaft eG. mit ca. 150 Wohnungen. Für deren Bewohner sind die ansässigen Lebensmittelversorger nur schwer beziehungsweise nicht mehr fußläufig erreichbar. Um die Lebensmittelnahversorgung vor allem für die Senioren im Stadtteil zu gewährleisten, stand im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Sankt Mang“ bereits 2007 die Gründung eines Lebensmittelmarktes auf der Prioritätenliste. Für die Verwirklichung eines modernen Tante-Emma-Ladens haben Mitglieder der Lenkungsgruppe Soziale Stadt Sankt Mang, der BSG-Allgäu, der in der Ladenzeile ansässigen Filiale der Allgäuer Volksbank, der Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt sowie des Stadtteilbüros Sankt Mangden „Arbeitskreis Miniladen“ gegründet. Im Vordergrund standen die Gründung einer Trägergesellschaft, die Erstellung eines Businessplans, die Kooperation mit der BSG Allgäu im Hinblick auf die notwendigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im vorgesehen Ladengeschäft sowie der Aufbau von Kontakten zur Planung und Einrichtung des Lebensmittelgeschäftes. Die Finanzierung wurde durch die neu gegründete Genossenschaft „Miniladen Im Oberösch eG“ ermöglicht, an der sich alle 80 Mitarbeiter der BSG-Allgäu beteiligt haben, obwohl viele nicht in dem Stadtteil wohnen. Diesem Engagement folgend, zeichneten weitere Anwohner Anteile. Die Eröffnung des Miniladens schließt die entstandene Lücke im Nahversorgungsangebot. Durch die gewählte Organisationsform der Genossenschaft genießt das nachhaltig angelegte neue Angebot eine sehr hohe Akzeptanz im Quartier. Eine starke Identifikation der Anwohner mit ihrem Stadtteil konnte erreicht werden. Zusätzlich entstanden Arbeitsplätze für Bewohner des Stadtteils. Während der Öffnungszeiten arbeiten im Miniladen 10 Minijob-Kräfte sowie eine hauptamtliche Angestellte. Aus Sicht der Verantwortlichen ist die Kombination aus örtlicher Bedarfserhebung, Information und Öffentlichkeitsarbeit, Beteiligung und Nachhaltigkeit bei diesem Projekt ideal umgesetzt worden.

Aus der Laudatio der Jury

Der Miniladen schließt eine Angebotslücke in der Nahversorgung für einen Stadtteil im Soziale-Stadt-Projektgebiet. Durch die Organisationsform Genossenschaft gelang es, dass sowohl Bewohner – als auch die im Stadtteil tätige Wohnungsgesellschaft – Verantwortung für den Laden übernahmen. Entstanden sind neue Arbeitsplätze für die Bewohner des Stadtteils. Das Modell ist – sowohl was die Prozessgestaltung wie das Ergebnis angeht – übertragbar auf andere Räume.

Projektbeteiligte: Stadtteilbüro Sankt Mang Quartiersmanagement, Kempten- Sankt Mang; Stadt Kempten

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